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Kompaktes und strapazierfähiges Gerät: Pulsar Axion LRF XQ38

Dieser Artikel entnommen mit freundlicher Erlaubnis von GUN-TEST.RU

Vor etwa zwei Jahren wurde die kompakte Serie der Pulsar Axion Wärmebildgeräte vorgestellt. Damals überraschten sie mich mit dem günstigen Preis und den winzigen Abmessungen. Ein Jahr später kam die Pulsar Axion XQ-Serie auf den Markt, die im Vergleich zur XM-Serie über deutlich erweiterte Funktionen verfügt. Kürzlich habe ich das neue Pulsar Axion LRF XQ38 Gerät getestet, über das wir noch ausführlicher sprechen werden.

Die früheren Serien der Wärmebildgeräte Pulsar Axion XM und Pulsar Axion Key XM basierten auf einer bolometrischen Matrix von 320×240 Pixeln mit einer Frequenz von 50 Hz und einer Pixelgröße von 12 Mikrometern. Die neue XQ-Serie hat eine völlig andere Matrix - 388x284 Pixel.

Auf den ersten Blick ist der Unterschied in der Matrixgröße zur Pulsar Axion XM-Serie nicht wirklich signifikant, aber es geht um die Pixelgröße - das Axion XQ verwendet Matrizen mit 17 Mikron. Wenn man dies berücksichtigt, ergibt sich, dass die tatsächliche Größe des XQ etwa 30% größer ist als die des XM. Es ist kein Geheimnis, dass die Matrix des Pulsar Axion LRF XQ38 der des Pulsar Helion XQ ähnlich ist.

Das aus der Matrix mit einer größeren Pixelgröße gewonnene Bild scheint umfassender und detaillierter zu sein, was mehr Möglichkeiten zur Zielidentifizierung bietet. Darüber hinaus hat diese Matrix eine erhöhte thermische Empfindlichkeit: ihr NETD-Indikator liegt bei 40 mK, je niedriger dieser Wert ist, desto besser. Bei der ersten Generation des Pulsar Helion XQ lag der NETD-Wert beispielsweise bei 50 mK.

Um es einfach zu machen, ist NETD die Fähigkeit einer Matrix, den Temperaturunterschied zwischen benachbarten Punkten zu erkennen. Matrizen mit einem niedrigen NETD-Wert funktionieren besser bei atmosphärischem Niederschlag (Regen, Schnee) und bei dichtem Nebel, außerdem haben sie ein geringeres "Rauschen".

Es muss eine schwierige technische Aufgabe gewesen sein, eine so große Matrix in ein kompaktes Gehäuse einzupassen. Die Probleme der Kühlung und des Energieverbrauchs mussten gelöst werden - und Pulsar hat es geschafft, und es kommt nicht zur Überhitzung. Offenbar hilft das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung bei diesem Problem.

Eine weitere wichtige Neuerung des Pulsar Axion LRF XQ38 ist ein eingebauter Laserentfernungsmesser mit einer Reichweite von bis zu 1000 m und einer Messgenauigkeit von 1 m. Ein Laserentfernungsmesser arbeitet im Scan- und Einzelmessmodus. Bisher gab es in der Reihe der Pulsar-Wärmebildbeobachtungsgeräte nur ein Gerät mit eingebautem Laserentfernungsmesser - das Fernglas Pulsar Accolade 2 LRF XP50. Ein gutes Wärmebildgerät mit ausgezeichneter Leistung, aber teuer.

Bisher war der so genannte "stadiometrische Entfernungsmesser" in Pulsar-Wärmebildmonokularen vorhanden. Noch einmal zur Funktionsweise: Auf dem Bildschirm erscheinen zwei Linien, die an den oberen und unteren Punkt des Objekts mit den vorgegebenen Abmessungen - ein Reh, ein Wildschwein, ein Hase - gebracht werden, woraufhin das Gerät die Entfernung berechnet. Es liegt auf der Hand, dass diese Messmethode nur eine sehr ungefähre Entfernung zum Ziel angibt und leider die wichtige Eigenschaft der Messeffizienz völlig außer Acht lässt.

Wie bereits erwähnt, bietet das Pulsar Axion LRF XQ38 aufgrund seiner großen Matrix einen größeren Bereich der sicheren Zielerfassung (Identifizierung) als die Vorgängerserie. Ein Jäger hat die Möglichkeit, schon aus großer Entfernung zu schießen. Dies wirft die Frage nach der genauen Messung von Entfernungen auf.

Daher ist die Verfügbarkeit eines Laser-Entfernungsmessers für Jäger, die auf große Entfernungen schießen wollen, ein dringender Bedarf. Ein Beispiel: Die Abweichung einer Patrone vom Zielpunkt beträgt bei einer 308W-Zoll-Patrone auf 300 m Entfernung etwa 50 cm bei einem Einschießen auf 100 m, gerechnet für eine Norma-Patrone mit einem Oryx-Geschoss von 10,7 g. Selbst bei einem Einschießen auf 200 m ergibt sich für eine Entfernung von 300 m eine Abweichung von fast 30 cm nach unten.

Meiner Meinung nach ist das Konzept, ein Wärmebildgerät und einen Laserentfernungsmesser in einem Gerät zu kombinieren, ideal für Jäger, die die Nachtjagd auf große Entfernungen bevorzugen.

Außerdem ist das Gerät sehr kompakt - es passt problemlos in die Tasche einer Winterjacke und wiegt ohne Akku nur 380 g.

Lassen Sie uns nun über die Unterschiede zwischen seinem Gehäuse und dem des Pulsar Axion XM-Serie sprechen. Abgesehen von der "Rille" im Magnesiumgehäuse für den Einbau eines Laserentfernungsmessers gibt es nur wenige Unterschiede. Nach wie vor kann das Gerät ein halbstündiges "Baden" in einer Wassertiefe von 1 Meter überstehen, was dem IPX7-Standard entspricht. Die Stromversorgung erfolgt wie bisher über einen auswechselbaren Akku. Aber es gibt auch Unterschiede. Der alte APS 3-Akku hatte eine Kapazität von nur 3200 mAh, während der neue APS5-Akku eine deutlich höhere Kapazität hat - 4900 mAh.

Darüber hinaus wurde der Akkuhalter geändert. Nun wird er von der Oberfläche am Gehäuseende unter dem Objektiv entfernt und der Akku selbst wird durch Drehen des Akkudeckels verriegelt. Dies wurde deswegen geändert, weil man sich bei dem vorherige Design der Verriegelung nicht sicher sein konnte - der Akku wurde in den Steckplatz geschoben und es war nie klar, ob er dort verriegelt war oder nicht.

Übrigens ist der Akkudeckel jetzt abnehmbar. Ich war ein wenig überrascht, dass dieser Artikel im Lieferumfang enthalten war. Inzwischen gibt es sogar zwei solcher Deckel - offenbar für den Fall, dass man einen verliert.

Eine weitere Innovation ist eine ¼-Zoll-Fotostativhalterung. Bei der Pulsar Axion XM-Serie befand sich diese Halterung an der Unterseite des Gehäuses (was logisch ist), vorne und neben der Akkuhalterung. Die Halterung war sehr flach und das Gerät wackelte auf einem Stativ. Dieses Problem wurde bei den Pulsar-Geräten bemerkt (was erfreulich ist), und die Baugruppe wurde überarbeitet - die Halterung befindet sich jetzt am vorderen Ende des Gehäuses, und der Bausatz enthält einen L-förmigen Bügel, mit dem das Gerät an einem Stativ befestigt werden kann.

Meiner Meinung nach ist die Entscheidung durchaus vernünftig. Die Halterung ist mit einem Gummistopfen abgedeckt, der am Gehäuse befestigt ist. Beim Anbringen des Bügels stört der Stecker nicht: Er wird in den Spalt zwischen Gehäuse und Bügel zurückgeklappt.

Das Pulsar Axion XQ hat einen USB-Typ-C-Anschluss anstelle eines Micro-USB-Anschlusses, den das Pulsar Axion XM hatte. Der Hauptzweck ist die Versorgung mit externer Strom von einer PowerBank oder das Aufladen einer Akkus.

Übrigens hat mich das mitgelieferte externe Ladegerät beeindruckt - es ist aus Aluminium gefertigt, hat einen leistungsstarken Kühler und kann zwei Akkus gleichzeitig laden. Das neue Netzteil unterstützt die Schnellladetechnik bei Verwendung eines APS5-Akkus.

Weitere Funktionen sind der AMOLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 1024×768 Pixeln, das bei Temperaturen bis zu -25 °C funktioniert, und das Objektiv mit einer Brennweite von 38 mm, das über einen optischen Zoom von 3,5x verfügt, unterstützt von einem digitalen Zoom von 3,5-14x.

Einige Funktionen sind bereits von den Pulsar-Geräten bekannt: austauschbare Farbpaletten (acht Paletten), Image Boost, 4 Beobachtungsprofile (Berge, Wald, Identifikation und benutzerdefiniert), vorübergehende Deaktivierung der Anzeige.

Lassen Sie uns nun besprechen, was bei diesem Gerät fehlt. Beim Modell Pulsar Axion LRF XQ38 verzichtete Pulsar auf ein eingebautes WiFi-Modul und damit auf die Möglichkeit, über die Stream Vision-Anwendung eine Verbindung zu einem Smartphone herzustellen, sowie auf einen eingebauten Rekorder für die Aufzeichnung von Bildschirmfotos. Gleichzeitig wurde ein weiteres Modell auf den Markt gebracht, Pulsar Axion XQ38, ohne die Buchstaben LRF, das sowohl über einen Rekorder als auch über ein WiFi-Modul verfügt, aber keinen Laserentfernungsmesser hat. Meiner Meinung nach ist diese Unterteilung etwas künstlich. Wenn es noch möglich ist, ohne Rekorder auszukommen, dann ärgere ich mich persönlich über den Verzicht auf ein WiFi-Modul beim Pulsar Axion LRF XQ38. Ich habe mich bereits an diesen Service und die Bequemlichkeit der Arbeit mit Stream Vision gewöhnt, die es nicht nur ermöglicht, ein Smartphone als externen Sucher zu verwenden, sondern auch die Software mit neuer Firmware zu aktualisieren.

Ich denke, dass es wert ist, über die Rückkehr zum Pulsar Axion LRF XQ38 nachzudenken, zumindest über ein WiFi-Modul und auch die Möglichkeit zur Video-Signalausgabe an ein externes Gerät mit USB Typ-C, nachdem es ja in einem neuen Gerät schon erschienen ist.

Nach diesem Bericht über dieses Wärmebildgerät aus erster Hand werde ich es nun testen.